Sonnenweg

Nicht immer steht die Sonne des Mittags genau im Süden. Eigentlich fast niemals.

Wenn man genau hinsieht, wandert der Ort, an dem die Sonne mittags um 12 Uhr steht, entlang einer gestreckten Acht.

Im Winter steht sie mittags tiefer über dem Horizont, im Sommer höher.

Mal steht sie mittags ein wenig rechts, mal ein wenig links von der genauen Südrichtung.

Hier ist der Weg der Sonne am Berliner Himmel abgebildet:

Der Beobachter steht in der Mitte der Himmelskugel, vor ihm Süden, hinter ihm Norden, über ihm der Zenit, um ihn herum der Kreis des Horizonts.

Im Winter geht die Sonne zwischen Ost und Süd auf, im Sommer zwischen Ost und Nord. Symmetrisch dazu geht sie unter.

Wie steil ihr Weg verläuft, hängt allein von der geografischen Breite des Beobachters ab, nicht von der Jahreszeit.

Noch ein Phänomen: Der kürzeste Tag des Jahres, also am Tag der kleinsten Spanne zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, liegt in der Wintersonnenwende ungefähr am 22. Dezember.

Wer genau hinsieht bemerkt, dass der Tag mit dem frühesten Sonnenaufgang davor und der Tag mit dem spätesten Sonnenaufgang danach stattfindet.

Was daran bemerkenswert ist? Bereits eine Woche vor dem kürzesten Tag werden die Abende wieder länger, weil die Sonne begonnen hat, später unterzugehen. Morgens allerdings setzt die Trendwende erst eine Woche nach dem kürzesten Tag ein.

Danach aber nähert sich unaufhaltsam der Frühling!

Ein Allerletztes: Der Frühling nähert sich immer von Süden. Mit welcher Geschwindigkeit? Mit zunehmender Geschwindigkeit: Am 21. März, dem rechnerischen Frühlingsbeginn, kommt der Frühling mit 26 Kilometer am Tag voran. Das kann man einfach mit Bleistift und Papier ausrechnen – im Gegensatz zu allem anderen auf dieser Seite 😉.